Energiepolitische Überlegungen der Stadt Wien anlässlich der Veranstaltung „G’scheite Energie für Simmering“
Die Erde kann auch ohne uns leben…
Plädoyer für eine integrierte Energiepolitik und die aktive Beteiligung jedes Einzelnen unter uns.
Am 20. März 2017 veranstaltete Smarter Together in Simmering eine publikumswirksame Veranstaltung im großen Veranstaltungssaal des Bildungszentrums Simmering zum Thema: G’scheite Energie für Simmering.
Das Plädoyer für eine integrierte Energiepolitik und die aktive Beteiligung jedes Einzelnen und jeder Einzelnen unter uns von Andrea Kinsperger, der Referentin für Erneuerbare Energie und Energieraumplanung der MA 20, ist hier wiedergeben, weil ihre Kernbotschaft vielen Menschen aus dem Herzen spricht:
Andrea Kinsperger (Foto Andrea Klem)
Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Gäste, liebe Simmeringerinnen und Simmeringer,
Guten Abend auch von meiner Seite hier in der VHS Simmering bei Smarter Together!
Mein Name ist Andrea Kinsperger, ich bin in der Energieplanungsabteilung der Stadt Wien und möchte Ihnen einen Einblick geben in die energiepolitischen Überlegungen der Stadt.
Zuerst würde mich aber interessieren:
- Wer von Ihnen kommt aus der Umgebung oder aus Simmering?
- Wer beschäftigt sich beruflich mit dem Thema Energie?
- Wer kommt aus einem anderen Bereich und lebt auch nicht in Simmering?
Es freut mich sehr, dass so viel Interesse am heutigen Thema der Vortragsreihe, nämlich an Energie besteht!
Andrea Kinsperger, Wiener Smart City Energieziele
Smart City Wien Rahmenstrategie
Ich könnte Ihnen jetzt Zahlen aus der Smart City Wien Rahmenstrategie präsentieren. Die können Sie aber auch in Ruhe selber nachlesen.
Oder Ihnen von der in Vorbereitung befindlichen Energierahmenstrategie der Stadt Wien erzählen: Wir brauchen einen Umbau des Energiesystems, wir brauchen aber auch Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und soziale Verträglichkeit.
Im Grunde habe ich aber 3 wesentliche Botschaften:
1.
Wir zerstören unsere eigene Lebensgrundlage und die unserer Kinder.
Die Erde kann auch ohne uns leben, wir aber nicht ohne sie.
Darum heißt es handeln.
Jeder und jede von uns kann auf seine oder ihre Art einen Beitrag zur Erhaltung der für die Menschheit notwendigen Lebensbedingungen tun!
2.
Im Bestand ist viel zu holen! Dort heißt es ansetzen. Deshalb auch dieses EU-Projekt.
Vorgaben für neue Gebäude sind bereits recht streng: Gebäudestandards aus der Bauordnung für Wien, den OIB-Richtlinien, die auf EU-Recht zurückgehen usw. Und das macht auch Sinn, immerhin stehen Gebäude 50-100 Jahre oder länger!
Wir machen uns auch viele Gedanken über die Energieversorgung ganzer Stadtentwicklungs-gebiete: Welche Infrastruktur und welche Energiequellen braucht es für welche Art der Gebäude und welche Bebauungsdichte?
Bloß – der Neubau macht irgendwas um die 5% der Gebäude in Wien aus!
Die wahre Menge an Gebäuden gibt´s im Bestand!
Dort kann massiv CO2 eingespart werden! Wie man das zum Beispiel machen kann, werden Sie von meinen 3 Nachrednern hören.
3.
Wir müssen für eine Energiewende so viel wie möglich rausholen. Energieeffizienz, Energieeinsparungen und Erneuerbare Energien spielen zusammen. Es gilt nicht: eins sticht das andere.
Das heißt für Sanierungen: Umfassend denken!
Gebäudeeffizienz, Haustechnik + Heizsystem, Energiequelle + Infrastruktur, Mobilität, das alles gehört zu einer Sanierung.
Wir bewegen uns auch im Bestand weg vom alten Energiesystem „Eine zentrale Versorgungsanlage, viele Abnehmer“ hin zu einem dezentraleren System „Viele Erzeuger und Abnehmer“.
Wir haben in Wien die Möglichkeit Sonnenenergie als Strom oder Wärme zu nutzen, es gibt oberflächennahe und tiefe Erdwärme, Abwärme aus industriellen Prozessen oder Rechenzentren, Abwasserkanälen usw.
Nicht nur in Simmering sollten wir diese ENERGIE G´SCHEIT NUTZEN!!
Andrea Kinsperger, Energieversorgung von morgen
Ich hoffe, Sie können jetzt nachvollziehen was uns als Energieplanungsabteilung treibt!
Zusammen müssen und werden wir unsere Energiezukunft gestalten, denn es gilt, positive Energien für Simmering und für ein smartes zukunftsorientiertes Wien gemeinsam zu nutzen: Gemeinsam g’scheiter!
Für nähere Infos besuchen Sie uns auf unserer Website:
A.K.
Stadt Wien/Bojan Schnabl
European Union, 2024
