Brüsseler Netzwerktreffen mit europäischer Vision
EUSEW, Sustainable Energy Week 2017
Vom 19. bis zum 25. Juni 2017 fand im Europaviertel in Brüssel die Netzwerkkonferenz zu nachhaltiger Energie, die EUSEW 2017, die Susatainable Energy Week statt. Die Konferenz vereinte zahlreiche Akteure und bot Möglichkeiten zum Austausch und zum Ideensammeln.
Die EU investiert und fördert über Projektschienen wie Horizon 2020 gewaltige Mittel in Forschung und Innovation. Knapp 80 Mrd. Euro werden es bei Horizon 2020 sein. Um ein Vielfaches höher ist das Gesamtinvestitionsvolumen!
Diese im gesamten geographischen Raum der EU eingesetzten Mittel dienen zahlreichen Einrichtungen und Menschen vor Ort. Vielfach werden Innovationen in einem Projekt angedacht und ausprobiert, die auch anderswo spannend wären bzw. nutzbringen angewendet werden könnten. Auch muss das Rad ja nicht jedes Mal neu erfunden werden.
Und genau diesem Austausch von Wissen und Erfahrungen diente die Konferenz. Und zusätzlich konnten sich die Fachleute der Europäischen Kommission Informationen und Ideen unmittelbar von den Akteuren vor Ort abholen, um die künftigen Projekte und Mittel noch effizienter und Nutzerorientiert zu gestalten und einzusetzen.
Leopold-Bahnhof und Europäisches Parlament im Hintergrund
EUSEW 17 Tagung
Vertreter der Horizon 2020 Leuchtturmstädte und Projekte
Konferenz mit Messecharakter
Die EUSEW bot eine Reihe von (politischen oder fachlichen) Frontalvorträgen, die teils Herausforderungen gewidmet waren oder Visionen zukünftiger Schwerpunkte boten. Ein „Netzwerk-Dorf“ bot die Gelegenheit, zahlreichen Ausstellern von EU-Projekten aber auch von einzelnen relevanten Abteilungen der Europäischen Kommission, sich einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren und bot diesem die Möglichkeit, sich Informationen direkt abzuholen oder sich einfach inspirieren zu lassen.
Auch Smarter Together hatte einen eigenen Stand, gleichsam als Bringschuld den europäischen PartnerInnen gegenüber.
Smarter Together Stand
EUSEW Village
EUSEW Village
Workshops und Arbeitstreffen
Smarter Together war auch bei mehreren Workshops am Podium zugegen, um die eigenen Erfahrungen und Ansätze und Innovationsideen einem weiteren Publikum zu präsentieren.
So nahmen Emmanuel Gaston aus Lyon und Bojan Schnabl aus Wien am 21. Juni 2017 an einer Podiumsdisussion zum Austausch von Smart City Lösungen und deren Übertragung in europäischen Städten statt. Ganz unterschiedliche Schwerpunkte – Datenplattformen und Übertragbarkeit – zeigten die Vielfalt und das Zukunftspotential von Smarter Together auf. Was für die Vertreter der Europäischen Kommission unter anderem besonders interessant war, waren die Erfahrungen und Einschätzungen der Städte im Hinblick auf die Übertragbarkeit von lokal erarbeiteten Lösungen. Fazit: Diese können selten 1 zu 1 übernommen werden und müssen den jeweiligen rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den Erwartungshaltungen der BürgerInnen angepasst werden. Die Leuchtturmstädte können dabei als Bringschuld durchaus Informationen zur Verfügung stellen, schwer werden sie EU-weit potentielle Interessenten ausfindig machen. Das ist die Aufgabe der Partnerorganisationen und Netzwerke auf EU-Ebene. Smarter Together hat dafür einen sog. „Club of Cities“ eingerichtet, der diese Übertragbarkeit fördern soll.
Am 22. Juni fand ein Pannel des SCIS – des Smart City Informationssystems – statt. Auch da ging es um die Übertragbarkeit der Lösungen. Mit dabei waren VertreterInnen verschiedenster Leuchtturmprojekte. Fokus waren dabei Lösungen im Hinblick auf Netze, Speicher und „Prosumer“ Modelle (Produzenten die gleichzeitig Konsumenten sind). Auch da zeigt die Wiener Erfahrung, wie wichtig es ist, die menschliche Dimension zu berücksichtigen, weil Technologie alleine noch keine Lösung darstellt. Diese muss von den Menschen auch „angenommen“ werden.
Ein sog. „Side-Meeting“ im Brüsseler Büro von Energy Cities mit „Sharing Cities“, einem weiteren EU-H2020-Projekt, war bereits der Vorbereitung des Treffens in Sofia am 11. und 12. Juli gewidmet (dazu gibt es einen eigenen Beitrag).
Brüsseler Gegensätze der Vielfalt
Besprechung im Hinterhof von Energy Cities
Treffen Abseits der Konferenz
Übertragung der Ergebnisse und Erfahrungen: das große Anliegen der Europäischen Kommission
Das große und wichtige Anliegen der Europäischen Kommission ist die „Replication“, d.h. die Übertragung der Projektergebnisse und Innovationen aus einem geförderten Projekt an andere in der EU. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die EU als weltweiten Innovationspool zu stärken und damit die wirtschaftliche Dynamik und soziale Integration zu fördern.
Dabei können Geschäftsmodelle von Interesse sein ebenso wie einzelne technologische Innovationen oder aber Prozesse. Smarter Together hat von alle dem etwas zu bieten, was doch auch für europäische Partner attraktiv ist.
Die lokale und europäische Dimension von Smarter Together
Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter in Wien ist diese Replikation, die Übertragung der Projekterfahrungen ebenso ein zentrales Anliegen. Viele stadtinterne Aktivitäten dienen der unmittelbaren Verankerung und Übertragung der Erfahrungen und Projektergebnisse in Wien – Stichwort „Governance Learning“, die lernende Stadt Wien. Diese Verankerung und Übertragung ist vielfach als Prozess zu verstehen. So machen Indikatoren zeigen, dass Smarter Together doch recht erfolgreich ist. Damit soll aus jedem Förder-Euro der EU ein Vielfaches an Wert geschaffen werden. Und das tut es.
Die Bringschuld von Smarter Together auf europäischer Ebene ist jedenfalls, diese Erfahrungen und Ergebnisse zur Verfügung zu stellen, etwa in Form einer umfassenden Informationstätigkeit über die eigene Homepage (https://www.smartertogether.at/) oder über die Teilnahme am internationalen Austausch. Das ist auch realistisch.
EUSEW17 Konferenz
ICLEI Workshop
Bojan Schnabl, Claire Baffert
Bedeutung der europäischen Vernetzung
Bei der Übertragung von Wissen und Projekterfahrungen spielen die sog. Lobbying-Organisationen bzw. spezialisierte Netzwerke wie Energy Cities, Covenant of Mayors oder GOPAcom eine zentrale Rolle. GOPAcom etwa betreib das Informationspool Smart City Information System SCIS. Diese Netzwerkorganisationen sind es, bei denen Projektinformationen gebündelt sind und die wissen, wo was wen interessieren könnte. Dort holen sich lokale Projektinteressierte am leichtesten (Erst-) Informationen ab. Resultat dieser Bemühungen war die innovative Netzwerkkonferenz in Sofia am 11. und 12. Juli (mehr dazu in Kürze hier).
Zur Fotosammlung geht’s hier.
English Summary (Englische Kurzfassung)
From 19th to 25th of June 2017, the „Sustainable Energy Week“, the EUSEW 2017 gathered European actors in the field of renewable energy and Horizon 2020 projects with the aim to provide space for exchange, network and learning. Smarter Together also participated in a variety of panels, workshops, the Networking Village and side events. At the center of the reflection: How to transfer knowledge and ensure an utmost possible replication on a European level. As from the perspective of the Vienna representative, all efforts from H2020 actors are made to ensure replication in their specific environment as this already represents often a challenge in regards to resources and organizational culture if one has the governance in mind. Hence, their major contribution can be to provide information while the key actors for an European wide replication are the networking organizations as they have the tool, overview and capacity to do so.
In the same time, it is of the utmost interest also for local actors to be proactive in regards to seeking information outside the known paths and to learn from others, hence to participate in the European Exchange.
See also the report here: http://smarter-together.eu/news/2017-07-06-Smarter-Together-EUSEW-2017/
More pics here.
BS