IBA-Talk „Stadtentwicklung und Stadterneuerung – Vision, Technologie, Beteiligung“
IBA-Talk und Smart-Walk
Am 21. November 2016 fand unter reger Beteiligung des Fachpublikums wie auch der lokalen Bevölkerung der erste gemeinsame IBA-Talk zum Thema „Stadtentwicklung und Stadterneuerung – Vision, Technologie, Beteiligung“ in der VHS Simmering statt.
Fast zeitgleich mit dem von der EU geförderten Projekt Smarter Together = Gemeinsam g‘scheiter wurde im Februar 2016 die IBA_Wien, die Internationale Bauausstellung Wien zum Thema „Neues soziales Wohnen“ ins Leben gerufen. Beide Projekte stehen unter der Schirmherrschaft von Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig bzw. werden federführend im Rahmen der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung umgesetzt. Beiden ist ein zentrales Anliegen, im Rahmen der Wiener Stadtverwaltung auch geschäftsgruppenübergreifend innovative Ansätze anzudenken, umzusetzen und weiterzuentwickeln. Beide sind Ausdruck des systematischen Bestrebens der Stadtregierung nachhaltig Innovationen zu fördern und zukunftsorientiertes Handeln zu stärken, kurz, eine moderne zukunftsorientierte Stadtpolitik und Stadtverwaltung stetig weiterzuentwickeln.
Zentrale Fragen des IBA-Talks waren: Welche Innovationen im Bereich von Sanierungsmethoden, Energiegewinnung und -nutzung oder Mobilitätsangeboten bewähren sich, welche stoßen an die Grenzen der Machbarkeit? Wie lässt sich durch Dialog- und Beteiligungsformate Akzeptanz für Eingriffe in den Bestand erzielen? Welche Akteure müssen dafür an einem Strang ziehen? Wie kann im Rahmen der IBA_Wien Bestandsentwicklung neu gedacht werden – und was kann Smarter Together dazu beitragen?
Am Podium waren so auch zahlreiche Kenner von Smarter Together:
Impulsreferat: Julia Girardi-Hoog, Stadt Wien, MA 25, Projektleiterin von Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter,
im Gespräch mit: Werner Auer, Bereichsleiter Sanierung, wohnfonds_wien; Gerhard Berger, Stadt Wien, MD-Stadtbaudirektion, Gruppe Hochbau; Josef Cser, Bereichsleitung wohnpartner des Wohnservice Wien; Daniel Glaser, Büro IBA_Wien und Taskleader Sanierung/Wohnbau bei Smarter Together; Hannes Nutz, Sozialbau AG Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft.
Synergien IBA und Smarter Together
Zwischen der IBA_Wien und Smarter Together = Gemeinsam g‘scheiter gibt es folglich zahlreiche Berührungspunkte und Potentiale für zukunftsweisende Synergien.
Im Zentrum der IBA_Wien steht das Thema des „neuen sozialen Wohnens“. Die Wiener IBA handelt dabei vor allem in drei Bereichen: Neubau, Bestandsentwicklung und Zusammenleben in Wien. Die IBA_Wien zeichnet zudem eine internationale Dimension aus sowie das Bestreben, das Wiener Modell auch international zu promovieren. Im Zentrum der IBA_Wien steht also das Wohnen in all seinen Dimensionen.
Die Ausgangslage von Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter ist im Vergleich dazu leicht nuanciert. Deshalb war es in dem ersten gemeinsamen Talk spannen herauszuarbeiten, welche konzeptuellen Innovationen und Ansätze von Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter für eine stadtweite Strategie schon jetzt – in einer sehr frühen Phase der IBA_Wien – interessant sein können.
Foto vom IBA-Talk im Bildungszentrum Simmering
Foto vom IBA-Talk im Bildungszentrum Simmering
Foto vom IBA-Talk im Bildungszentrum Simmering
Smarter Together und die IBA_Wien
Im Zentrum der dem Projekt Smarter Together zugrundeliegenden EU-Ausschreibung stand die Umsetzung von Smart City Konzepten. Im Vordergrund stand bzw. steht die großflächige smarte Sanierung von bestehenden Wohnhausanlagen. Gleichzeitig war die Herausforderung, sämtliche Aspekte smarter zukunftsorientierter und klimaschonender Stadtsanierung zu integrieren, d.h. auch Aspekte von Wärmeversorgung, Infrastruktur, E-Mobilität und IKT-Lösungen im Sinne einer modernen Smart City zu berücksichtigen.
Damit wird ein integrierter Ansatz verfolgt, den bereits die 2014 angenommene Wiener Smart City Strategie vorweggenommen hat, die ja zudem neben den rein technologie-orientierten Aspekten den Schwerpunkt auf Lebensqualität und somit auf die menschliche Dimension von Smart City setzt.
Eine zentrale Säule von Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter, wie sie bereits im Namen zum Ausdruck kommt, ist die angesprochene Partizipation in allen ihren Dimensionen, wie sie auch von Stadtrat Dr. Michael Ludwig als Schirmherr und Auftraggeber der Bewerbung bei der EU von Anbeginn an eingefordert wurde. Dieses „Gemeinsam“ bezieht sich bei Smarter Together auf eine ganze Palette von Zielgruppen und Stakeholdern: Natürlich steht im Vordergrund die Einbeziehung der Bevölkerung, weil eine zentrale Erkenntnis der europäischen Politik ist, dass die besten (Smart City-) Innovationen und Technologien ohne den Menschen, die sie auch anwenden und umsetzen, kaum ihre für die Erreichung der Klimaziele – und nicht nur dieser – so notwendige nachhaltige Wirkung erreichen. Politik für die Menschen muss mit den Menschen gestaltet und entwickelt werden.
Gemeinsam ist beiden Projekten, der IBA_Wien und Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter, zudem auch der Schwerpunkt des Wissensmanagements von der lokalen bis zur internationalen Dimension. Das Wissensmanagement von Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter beschreitet im europäischen Vergleich durchaus innovative Ansätze. Es dient der Innovationskulter und auch der Förderung einer positiven gesellschaftlichen Dynamik, vor allem dort, wo auch die BürgerInnen und StakeholderInnen einen breiteren Dialog führen.
Damit sind auch die drei Säulen von Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter definiert: 1. Umsetzung innovativer Smart City Konzepte und Technologien, 2. Partizipation in weitestem Sinn und 3. Wissensmanagement auf unterschiedlichen Ebenen.
Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter vereint also drei Säulen der IBA_Wien in einem klar umschriebenen Zielgebiet um den Enkplatz und den Geiselberg. Die Ergebnisse und prozessorientierten Erkenntnisse von Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter sind also in höchstem Maße auch für die IBA_Wien, neues soziales Wohnen relevant.
Smart Walk
Im Vorfeld der Diskussionsveranstaltung wurden zahlreiche interessierte Fachleute und GrätzelbewohnerInnen durch das Smarter Together-Projektgebiet geführt und konnten vor Ort mehr über die geplanten Maßnahmen erfahren. Ein konkretes Leuchtturmprojekt das bereits auf Schiene ist: Der Schulerweiterungsbau der NMS Enkplatz I + II sowie der Neubau des smarten Null-Energie-Turnsaalkomplexes, der der weiteren Bevölkerung zur Verfügung stehen wird.
Foto vom IBA-Smart-Walk
Julia Girardi-Hoog beim IBA-Smart-Walk
Foto vom IBA-Smart-Walk
IBA-Talk Wohnbau und Mobilität
Am 6. Dezember 2016 fand dann der nächste IBA-Talk zum Thema Wohnen und Mobilität in den Räumlichkeiten der Wiener Planungswerkstatt am Friedrich-Schmidt-Platz gleich hinter dem Rathaus statt. Und auch da war Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter mit seinen innovativen und integrierten Mobilitätsangeboten in aller Munde.
Mit Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter werden zukunftsweisende Mobilitätskonzepte angedacht und ausprobiert:
- Erstellung einer lokalen Mobilitätsstrategie unter Einbeziehung der Bürgerinnen,
- smarte Mobilitätsangebote in den Wohnhausanlagen (Stichwort E-Car-Sharing und E-Bike Sharing),
- Errichtung innovativer internmodaler Mobilitätspunkte im urbanen Netzwerk, auch Mobility-Points genannt,
- Innovative Mobilitätskonzepte bei Post und
- Innovative Logistiklösungen im Siemens-Werk Leberstraße bis hin zur
- intensiven und kreativen Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen und Geschäftsgruppen innerhalb der Stadt Wien
Mit Smarter Together = Gemeinsam g’scheiter bewegt sich was in Simmering und sogar in ganz Wien.
Hier geht’s zu den Bildergalerien und zu den Filmen
IBA-Talk zur Bestandsentwicklung auf You Tube:
IBA-Talk zu Wohnen und Mobilität auf You Tube:
BS