Smart City im Diskurs Baden-Württembergischer Kommunen
Morgenstadt-Werkstatt in Stuttgart
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart vernetzt Kommunen, Unternehmen und BürgerInnen in Baden-Württemberg und Smarter Together war mit dabei.
Am 13. und 14. Dezember 2018 veranstaltetet das Fraunhofer IAO-Institut in Stuttgart gemeinsam mit dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration sowie der Digitalakademie des Landes Baden-Württemberg eine zweitätige Vernetzungskonferenz für VertreterInnen von Kommunen (Gemeinden), Unternehmen und Bürgerinnen zu Fragen der Digitalisierung und Zukunftstechnologien der Smart City. Motto: »Morgenstadt-Werkstatt meets Digitalakademie@bw«.
Publikum, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Susanne Schatzinger mit Ko-Moderator, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Spannendes Programm, innovative Formate
Obschon allein Baden-Württemberg 11 Millionen EinwohnerInnen und 1001 Gemeinden (Kommunen) hat, war die Tagung auch offen für GemeindevertreterInnen aus ganz Deutschland. Dabei wurde den etwa 600 TeilnehmerInnen ein vielfältiges Programm mit spannenden Impulsreferaten, 28 Workshops, Ausstellungen, und neuen Formaten wie der Civil City Challenge, dem Smart City Makeathon, Spotlight Talks, Begleitausstellungen und individuellen Kreativworkshops geboten. Allein der Wettbewerb »Städte, Gemeinden, Landkreise 4.0 – Future Communities« hatte 45 PreisträgerInnen.
Zahlreichen Fragen wurde nachgegangen: Welche Herausforderungen kommen auf die Gemeinden zu und welche Lösungsmodelle gibt es? Digitalisierung und Lebensqualität im „smarten“ Stadtquartier, wie geht das? Wie gestalte ich konkret ein kommunales Bike-Sharing-System offen, elektrisiert und gesund? Wie sieht die smarte Stadtplanung der Zukunft aus, wie die digitale Agenda? Datenschutz und Wettbewerb oder wie können Kommunen besser von der datenbasierten Forschung profitieren. Und dazu reflektierten Praktiker und „Betroffene“ aus zahlreichen Kommunen und kommunalen Betrieben, die wissen wo der Schuch drückt und die wissen, wie’s geht. Spannend auch: „kreativer Umgang mit dem Rechtsrahmen für kommunale Digitalisierung oder das Seminar zur „Urban Data Governance“.
Diskussionsrunde mit Publikum, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Blick in die Menge, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Workshop, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Auch Smarter Together war dabei
Das Fraunhofer IAO-Institut aus Stuttgart ist ein Forschungspartner des von der EU geförderten Projektes „Smarter Together“. Deshalb lag es für die OrganisatorInnen auf der Hand, die Tagung als Multiplikatoren-Event für Smarter Together zu nutzen und Synergien zu schaffen. Mehrere Kurzvorträge zu konkreten Lösungsansätzen von Smarter Together wurden präsentiert: u.a. zu E-Carsharing, holistischer Gebäudesanierung und Stadterneuerung, Partizipation, Datenmanagement.
Damit wurden die Bedeutung der interdisziplinären Forschung und die Zusammenarbeit mit den Akteuren zur Entwicklung ganzheitlicher Strategien und Geschäftsmodelle in Zeiten der digitalen Transformation, die ein Kernanliegen des Fraunhofer IAO-Instituts sind, bestätigt.
Ein kleiner konkreter Nebeneffekt: Seit der Konferenz ist Smarter Together Wien mit der Plattform Bable vernetzt und präsentiert darauf einige seiner „Best Practices“ (–> connect/projects/Smarter Together Vienna).
Bojan Schnabl, Florian Schmid, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Nikita Shetty vor Publikum, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Beim Bable Infostand
Out of the Box und über den Tellerrand: Philipp Riederle
Vernetzungskonferenzen sollen auch zum Nachdenken über die gängigen Themen hinaus anregen und inspirieren.
Philipp Riederle, ein junger self-made „Digital-Native“, gab im Rahmen der Konferenz so einen inspirierenden und zur Diskussion anregenden Vortrag. Er begann mit 15 seine ersten Podcasts zu digitalen Fragen und hat nun mit 23 Jahren bereits mit über 400 Firmen Beratungen auf strategischer Führungsebene durchgeführt:
Die Geschwindigkeit, mit der der Wandel in der Welt stattfindet ist exponentiell und für den Einzelnen kaum nachvollziehbar. Dieser Wandel betrifft alle Lebensbereiche, das Wissen und die Forschung ebenso wie die Wirtschaft und Umwelt. Und das in einem steten Rückkoppelungseffekt. So wird sich unsere Mobilität – Stichwort Sharing Economy – tiefgreifend verändern, was etwa für einen Industriestandort wir Stuttgart mit seinen Autofabrik-Clusters, Auswirkungen haben wird.
Seine Bücher sind übrigens Bestseller. Hier drei Titel: „Wer wir sind, und was wir wollen: Ein Digital Native erklärt seine Generation“, „Generation Z: Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt“ oder „Wie wir arbeiten, und was wir fordern: Die digitale Generation revolutioniert die Berufswelt“.
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Philipp Riederle, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
Philipp Riederle, Foto: Ludmilla Parsyak, ©Fraunhofer IAO
English Summary / Zusammenfassung in Englisch:
On 13. and 14. of December 2018, the Fraunhofer Institute organized together with a local ministry of the land of Baden-Bürttembergand its digital academy a conference for about 600 municipal stakeholders, developers and targeted citizens a highly interactive conference on digital issues and their solutions. A variety of formats were proposed to bring people and ideas together . Smarter Together too was present with a series of presentations focusing on its solutions in regards to participation, refurbishment technology, e-mobility and database. As a special guest, the „digital native“ Philipp Riederle presented its vision on change processes that we all face in an exponential manner.
Bojan Schnabl