Smart City mit einem Herz für Kinder

Neue Räume und smarte Ideen für die Schulen am Enkplatz

Schulerweiterung und Null-Energie-Turnsäle; ein EU-Leuchtturmprojekt im Rahmen von „Horizon 2010“ für Wien

Die Neuen Mittelschulen I + II am Enkplatz in Wien-Simmering werden erweitert und erhalten gleich vier Null-Energie-Turnsäle. Initiator dafür war das EU-geförderte Projekt „Smarter Together“ in Simmering.
Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer und LtAbg. Barbara Novak, stv. Vorsitzende des gemeinderätlichen Ausschusses für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung, präsentierten am 29. September 2017 die Zukunftspläne für die beiden Schulen. Da es sich dabei um Schulen der Stadt Wien handelt, hat auch die MA 56 ganz wesentliche Verdienste beim Projekt.  

Ein toller Erfolg Dank eines engagierten und professionellen Zusammenspiels aller Beteiligten.

Vier neue Null-Energie Turnsäle und 13 zusätzliche Klassenräume.

Mit Jahresbeginn 2018 sollen die Bauarbeiten für vier neue Turnsäle und einen Zubau beginnen, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2019 geplant. Zahlreiche Smart City-Themenfelder wurden dabei berücksichtigt: Sanierung, Energiemanagement, lokale Energiegewinnung, Rückspeisung von überschüssiger Energie, Photovoltaik, Solarenergie, Infrastrukturerfordernisse, Partizipationsprozesse sowie Integration. Fassadenbegrünung war ein Thema im Rahmen der Vorstudie, da dabei die Turnsäle oberirdisch mit wenig Fensterflächen angedacht waren.

Der Zubau mit 13 Klassenräumen, Fachräumen, offenen Pausen- und Arbeitsbereichen und neuer Schulbibliothek wird in Form eines Querriegels an das unter Denkmalschutz stehende Gebäude angeschlossen. Die neuen Stiegenhäuser mit Aufzug ermöglichen einen barrierefreien Zugang.
Die Stadt investiert in das Projekt rund 30 Mio. Euro. Die Initialförderung durch „Smarter Together“ macht rund 457.000 Euro aus.

EU-weiter Architekturwettbewerb mit 37 Eingereichten super smarten Projekten

Im Zuge der Projektkonzeption und Vorarbeiten, bei der sich bereits verschiedenste Dienststellen der Stadt und insbesondere die MA 56 professionell und kreativ einbrachten, wurde eine erste Vorstudie gemacht. Diese zeigte, wie viel Potential so ein Projekt hätte. Dabei wurde jedoch aufgrund der Auftragssumme klar, dass ein EU-weiter Architekturwettbewerb auszuschreiben ist. Die Resultate sind auf einer eigenen Homepage einzusehen (hier).

Insgesamt 37 Teams aus fünf EU-Ländern reichten Projektideen ein, die eine Vielfalt an Lösungsmöglichkeiten aufzeigten. Acht davon wurden besonders gewürdigt.

Im Zuge eines Architekturwettbewerbs wurde die Einreichung der Architekten Burtscher-Durig, Wien, von einer Fachjury zum Siegerprojekt gekürt. Das innovative Konzept situiert die vier Turnsäle unterirdisch und schafft damit eine großzügige Sportfreifläche mit rund 3.500 Quadratmetern für die 1.000 Schülerinnen und Schüler. Über den Turnsälen sind quer zum jetzigen Bau noch elf neue Klassenräume vorgesehen.

Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer und LtAbg. Barbara Novak mit Kindern und dem Projektmodell

Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer und LtAbg. Barbara Novak, Projektpartner mit Kindern und dem Projektmodell
LtAbg. Barbara Novak mit Kindern und dem Projektmodell

Erfolgreiche Zusammenarbeit vieler Akteure

Die Schulerweiterung ist ein Herzensanliegen vieler Beteiligter, die das Projekt aktiv unterstützen.

„Ich freue mich, dass wir an diesem wichtigen Schulstandort nicht nur dringend notwendigen modernen Schulraum schaffen, sondern dabei auch innovative Ideen umsetzen können“, betont Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

„Das Schulsanierungsprojekt zeigt, wie man durch eine professionelle Zusammenarbeit den Wiener Smart City Ansatz in der Praxis umsetzen kann, so dass alle und besonders die Kinder und Jugendlichen davon profitieren“, so Landtagsabgeordnete Barbara Novak und stv. Vorsitzende des Wohnbauausschusses des Wiener Gemeinderates .

„Mehr Raum zum Lernen, mehr Raum für Bewegung und mehr Raum für innovative Pädagogik – der Zubau an den NMSen Enkplatz schafft durch zusätzliche räumliche Quantitäten auch eine neue Qualität und ein optimales ‚Lebensumfeld‘ für alle Schülerinnen und Schüler und Pädagoginnen und Pädagogen an beiden Schulen“, hält Wiens Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer fest.

Wir bauen die smarte Zukunft der Kinder

Nachhaltiges Energiekonzept mit „Null-Energie-Turnsälen“

Die Turnsäle werden in „Null-Energie-Bauweise“ ausgeführt. Das Haustechnikkonzept sieht neben einer Photovoltaikanlage auch die Nutzung von Geothermie in Verbindung mit Wärmepumpen vor. Darüber hinaus wird zusätzlich eine thermische Solaranlage errichtet, die überschüssige Wärme in das Fernwärmenetz einspeist. Für eine optimale Raumluftqualität ist für die Turnsäle eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung vorgesehen.

Sitzmöbel am Vorplatz mit Handy-Ladestation

Als Teil des Stadterneuerungsprojekts „Smarter Together“ werden am Schulstandort innovative Smart City-Lösungen umgesetzt und mittels EU-Fördergeld unterstützt. So sollen am Vorplatz der Schulen innovative Sitzmöbel, sogenannte „Smart-Benches“ (smarte Sitzbänke), zum Einsatz kommen: Sie bieten die Möglichkeit, über integrierte Photovoltaikzellen Smartphones und anderen mobile Endgeräte aufzuladen.

Im gesamten Projekt werden auch Anregungen von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern berücksichtigt. Öffentlichkeit und Schulen werden regelmäßige zu über den Projektverlauf informiert. Für weitere Erkenntnisse werden auch die Energiedaten der Schule automatisch im Viertelstundentakt an eine Datenplattform geliefert und von ExpertInnen der Stadt Wien ausgewertet.

Von der Vision zum konkreten Projekt.

Im Frühjahr 2015 begann die Projektvorbereitung für „Smarter Together“, einem von der EU geförderten Smart City-Projekt unter der Schirmherrschaft von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Ziel dabei ist es, den Zentralraum von Simmering unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung und in Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe von Unternehmen noch lebenswerter und umweltfreundlicher zu gestalten.

„Das EU-Projekt bietet Chancen, die wir in der Zusammenarbeit mit allen Beteiligten voll nutzen können“, zeigt sich „Smarter Together“-Programmleiterin Julia Girardi-Hoog höchst erfreut.

Ausstellung in den NSM Enkplatz I+II. Begleitend zur Projektpräsentation wurden die drei erstplazierten Projekte in der Aula der zwei NMS ausgestellt und sind auch straßenseitig bzw. vom Schulvorplatz aus zu besichtigen.

Zur Fotogalerie auf Flickr geht’s hier.

Martin Wall von der WIP sowie Burtscher und Durig mit Kindern und dem Projektmodell
Das Siegerprojekt von Burtscher-Durig
Die Arbeiten beginnen bereits. Julia Girardi-Hoog und Andreas Tschismasia rechts

English Summary (englische Zusammenfassung)

Smart School Refurbishment and Zero-Energy Gym

On 29th of September 2017, Smarter Together Vienna presented one of its key integrated lighthouse Projects: the School refurbishment of the two linked secondary Schools „NMS Enkplatz I and II“ in Simmering.

Starting from an initial idea of activating pupils as ambassadors of Smart City, all actors within the city administration and the political level joined forces and developed an integrated vision of the Smart City model school of the future. The current situation led soon to the conclusion that the two old gyms have to be replaced and additional school classes are needed. Based on a preparatory study that had been elaborated, an EU-wide architectural call had been opened mid-2017. 37 teams from five EU-Member States participated with a variety of ideas and solutions. Eight have received special attention and the one of Burtscher-Durig architects clearly won with a most attractive solution. Four full standard gyms will be built underground and 13 classes above, ensuring that the 1.000 future kids will have in addition plenty of real open space too – 3.500 m2 – for sports and leisure.

The construction works will start in early 2018 while first on site research of the underground just began. The works shall be completed in spring 2019. Numerous Smart City subjects will be covered such as: refurbishment, energy management, use of local energy resources, photovoltaics, solar heat, reuse of energy, geothermic installations, infrastructural needs. As a special feature, participation and integration are also tackled in a holistic approach. Solar benches will serve as landmarks and future social meeting points.

The City of Vienna is investing about 30 million Euro, the share of Smarter Together amounts to some 457.000. This shows the evidence  of the high value of EU-H2020 projects that lead to a local dynamics also in terms of additional investments and innovations.

See more pics on Flickr here.

Quelle: https://www.wien.gv.at/presse/2017/10/01/simmering-neue-raeume-und-smarte-ideen-fuer-die-schulen-am-enkplatz

BS